Der Amtliche Lageplan: Ein Schlüssel zum Verständnis Ihrer Immobilienfinanzierung

Wenn Sie sich mit der Finanzierung einer Immobilie beschäftigen, begegnen Ihnen viele Fachbegriffe und Dokumente. Eines davon, das oft unterschätzt wird, ist der Amtliche Lageplan. Doch gerade für Ihre Immobilienfinanzierung ist dieses Dokument von zentraler Bedeutung. Es liefert nicht nur wichtige Informationen für die Bank, sondern auch für Sie selbst ein klares Bild des zu finanzierenden Objekts.

Was ist ein Amtlicher Lageplan?

Ein Amtlicher Lageplan ist eine amtlich beglaubigte und maßstabsgerechte technische Zeichnung Ihres Grundstücks und seiner Umgebung. Er wird von einem öffentlich bestellten Vermessungsingenieur oder einer Vermessungsbehörde erstellt. Im Gegensatz zu einem einfachen Grundriss oder einer Flurkarte enthält der amtliche Lageplan detaillierte und rechtlich bindende Informationen, die für die Bewertung und Beleihung einer Immobilie entscheidend sind.

Welche Informationen sind für Ihre Finanzierung relevant?

Für Banken und Finanzierungsberater sind die im amtlichen Lageplan enthaltenen Details Gold wert, da sie Aufschluss über die Sicherheit der Beleihung geben. Hier sind die wichtigsten Punkte:

·      Exakte Grundstücksgrenzen und -größe: Die genaue Fläche und Lage des Grundstücks ist entscheidend für die Bewertung der Immobilie. Eine Bank muss wissen, was genau als Sicherheit dient.

·      Bebauung und Abstände: Der Plan zeigt alle bestehenden Gebäude, geplante Neubauten und deren Abstände zu den Grundstücksgrenzen und Nachbargebäuden. Dies ist wichtig, um die Einhaltung baurechtlicher Vorschriften zu prüfen und potenzielle Risiken (z.B. Grenzbebauungsrechte) zu identifizieren.

·      Erschließung: Informationen über die Anbindung an öffentliche Wege, Straßen und Versorgungsleitungen (Wasser, Abwasser, Strom, Gas) sind essenziell. Ein nicht ausreichend erschlossenes Grundstück kann den Wert und die Beleihbarkeit mindern.

·      Baulasten und Dienstbarkeiten: Der Lageplan kann auf eingetragene Baulasten oder Dienstbarkeiten hinweisen (z.B. Wegerechte für Nachbarn oder Leitungsrechte). Diese können den Wert der Immobilie beeinflussen und sind daher für die Bank von großem Interesse.

·      Planungsrechtliche Festsetzungen: Hinweise auf Bebauungspläne oder andere öffentliche Auflagen, die die Bebaubarkeit des Grundstücks einschränken könnten, sind ebenfalls relevant.

Warum fordert Ihre Bank einen Amtlichen Lageplan?

Banken verlangen den amtlichen Lageplan in der Regel als festen Bestandteil der Unterlagen für eine Immobilienfinanzierung. Der Grund ist einfach:

·      Risikobewertung: Der Plan ermöglicht der Bank eine präzise Einschätzung des Beleihungswertes und der damit verbundenen Risiken. So können unerwartete Probleme, die den Wert der Immobilie mindern könnten, frühzeitig erkannt werden.

·      Rechtssicherheit: Er dient als Nachweis für die baurechtliche Zulässigkeit und die Einhaltung von Vorschriften. Dies ist besonders wichtig bei Neubauten oder größeren Umbaumaßnahmen.

·      Vergleichbarkeit: Mit dem Lageplan können Experten die Immobilie besser mit ähnlichen Objekten vergleichen und somit eine fundierte Wertermittlung vornehmen.

Woher bekommen Sie einen Amtlichen Lageplan?

Einen amtlichen Lageplan erhalten Sie bei den örtlichen Kataster- oder Vermessungsämtern. Alternativ können Sie auch einen öffentlich bestellten Vermessungsingenieur beauftragen, der den Plan für Sie erstellt oder einen bereits vorhandenen aktualisiert und beglaubigt.

Der amtliche Lageplan ist somit weit mehr als nur ein technisches Dokument. Er ist ein Transparenzinstrument, das Ihnen und Ihrer Bank hilft, die Finanzierung Ihrer Immobilie auf eine solide und sichere Basis zu stellen. Sorgen Sie dafür, dass dieses wichtige Dokument frühzeitig in Ihrem Finanzierungsprozess berücksichtigt wird.

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