Eigenkapital bei der Immobilienfinanzierung = bessere Konditionen

Der Traum von den eigenen vier Wänden ist für viele Menschen ein großes Ziel. Doch bevor es so weit ist, steht die Frage der Finanzierung im Raum. Eine zentrale Rolle dabei spielt das Eigenkapital – jener Teil des Kaufpreises und der Nebenkosten, den Sie aus eigenen Mitteln aufbringen können. Auch wenn in Ausnahmefällen eine 100-Prozent-Finanzierung möglich ist, bleibt Eigenkapital der entscheidende Faktor für eine solide und günstige Baufinanzierung.

Was zählt als Eigenkapital?

Eigenkapital kann aus verschiedenen Quellen stammen:

·      Erspartes: Guthaben auf Sparbüchern, Tages- oder Festgeldkonten.

·      Bausparguthaben: Angesparte Summen in Bausparverträgen.

·      Aktien, Fonds und andere Wertpapiere: Diese müssen gegebenenfalls verkauft werden, um liquid gemacht zu werden.

·      Lebensversicherungen: Rückkaufwerte von kapitalbildenden Lebensversicherungen.

·      Erbschaften oder Schenkungen: Finanzielle Zuwendungen von Familie oder Freunden.

·      Eigenleistungen (Muskelhypothek): Wenn Sie handwerklich begabt sind und einen Teil der Bau- oder Sanierungsarbeiten selbst übernehmen können, kann die Bank dies oft als Eigenkapitalersatz anerkennen, da es die Kosten für Handwerker reduziert. Die Anerkennung variiert jedoch stark zwischen den Banken.

·      Verkauf einer Immobilie: Der Erlös aus dem Verkauf einer anderen Immobilie.

Warum ist Eigenkapital so wichtig?

·      Geringeres Risiko für die Bank = Bessere Zinsen: Je mehr Eigenkapital Sie einbringen, desto geringer ist das Risiko für die Bank. Sie muss weniger Fremdkapital bereitstellen und bewertet Ihr Darlehen als sicherer. Dies führt in der Regel zu deutlich besseren (niedrigeren) Zinssätzen für Ihren Kredit. Schon geringfügig niedrigere Zinsen über eine lange Laufzeit können Tausende von Euro an Zinskosten sparen.

·      Reduzierte Kreditkosten: Weniger Fremdkapital bedeutet, dass Sie insgesamt weniger Zinsen über die gesamte Laufzeit zahlen müssen.

·      Schnellere Entschuldung: Mit einem höheren Eigenkapitaleinsatz ist die Kreditsumme geringer, was eine schnellere Tilgung ermöglicht und Sie somit schneller schuldenfrei sind.

·      Mehr finanzielle Freiheit: Eine niedrigere monatliche Rate durch einen geringeren Kredit gibt Ihnen mehr Spielraum im Alltag und mindert das Risiko, in finanzielle Engpässe zu geraten.

·      Deckung der Nebenkosten: Der wichtigste Aspekt für viele ist, dass das Eigenkapital ausreichen sollte, um die Kaufnebenkosten zu decken. Dazu gehören:

o   Grunderwerbsteuer: Je nach Bundesland zwischen 3,5% und 6,5% des Kaufpreises.

o   Notar- und Gerichtskosten: Ca. 1,5% bis 2% des Kaufpreises für die Beurkundung des Kaufvertrags und die Eintragung ins Grundbuch.

o   Maklerprovision: Falls ein Makler involviert ist, kann diese zwischen 3,57% und 7,14% (inkl. MwSt.) des Kaufpreises liegen, die oft zwischen Käufer und Verkäufer geteilt wird.

o   Ggf. Gutachterkosten: Wenn Sie einen unabhängigen Gutachter beauftragen.

Diese Nebenkosten summieren sich schnell auf 10% bis 15% des Kaufpreises. Banken finanzieren diese Nebenkosten nur ungern oder zu schlechteren Konditionen. Daher wird mindestens 10-15% Eigenkapital empfohlen, um diese Kosten zu decken.

Wie viel Eigenkapital ist ideal?

Experten empfehlen in der Regel, mindestens 20% bis 30% des Gesamtkaufpreises (Kaufpreis + Nebenkosten) als Eigenkapital einzubringen. Dies ermöglicht Ihnen, die Nebenkosten vollständig zu decken und einen signifikanten Teil des eigentlichen Kaufpreises aus eigenen Mitteln zu finanzieren. So sichern Sie sich nicht nur die besten Zinskonditionen, sondern auch eine robustere und entspanntere Finanzierung.

Fazit:

Eigenkapital ist der Grundstein für eine erfolgreiche und kosteneffiziente Immobilienfinanzierung. Es reduziert Ihr finanzielles Risiko, verbessert Ihre Kreditkonditionen und beschleunigt Ihre Entschuldung. Beginnen Sie frühzeitig mit dem Sparen und prüfen Sie alle möglichen Eigenkapitalquellen, um Ihren Traum von der eigenen Immobilie auf eine solide Basis zu stellen.

Antrag