Marktwert vs. Beleihungswert: Der Unterschied kurz erklärt
Der Marktwert (auch Verkehrswert genannt) ist der Preis, der für eine Immobilie zum aktuellen Zeitpunkt auf dem freien Markt erzielt werden könnte. Er basiert auf Angebot und Nachfrage, der Lage, Größe, Zustand und Ausstattung der Immobilie sowie aktuellen Marktbedingungen und Vergleichspreisen ähnlicher Objekte. Der Marktwert ist somit eine Momentaufnahme des aktuellen Wertes.
Der Beleihungswert hingegen ist der Wert einer Immobilie, den eine Bank oder ein Kreditinstitut langfristig und unabhängig von kurzfristigen Marktschwankungen als Sicherheit für ein Darlehen ansetzt. Er ist in der Regel niedriger als der Marktwert, da die Bank einen Sicherheitsabschlag vornimmt, um mögliche Wertminderungen während der Kreditlaufzeit zu berücksichtigen. Der Beleihungswert soll den Wert widerspiegeln, zu dem die Bank die Immobilie im Falle einer Zwangsversteigerung voraussichtlich verkaufen könnte, um ihre Forderungen zu decken.
Für die Immobilienfinanzierung ist der Beleihungswert entscheidend, da er die Grundlage für die Höhe des Darlehens bildet, das die Bank bereit ist zu gewähren. Die Differenz zwischen dem Kaufpreis (der sich am Marktwert orientiert) und dem Beleihungswert muss der Kreditnehmer in der Regel, aber nicht zwangsläufig durch Eigenkapital decken.